Transparence

Über das weltweit erste professionelle transgender Tanztheater.

Es ist schwer zu sagen, was ein Theater- oder Opernabend konkret mitbringen muss, um nach Verwandlung, Vorhang und Applaus weiterzugehen. Weiterzugehen in dem Sinne, dass das Gezeigte und Erzählte wie mit langen Armen aus dem schmucken Theaterbau hinaus in den Alltag hineingreift, weil es nicht nur das Denken an diesem Abend – Ach, interessant! – angeregt hat. Weil es Erkenntnisse und vielleicht gar Erlebnisse ermöglicht, die nachhaltig die Wahrnehmung und den Blick auf die Welt beeinflussen, die beim Bahnfahren, Bücherlesen, Kaffeekochen weiterwirken.

So geschehen im Juni diesen Jahres, als im Lüneburger Stadttheater zuerst Tänzer und Sänger Brix Schaumburg auf die Bühne trat und nach ihm drei weitere Performer*innen, Aline de Oliveira, Josefine Sagawe und Beck Heiberg, die wie er an diesem Abend keine Rolle einnahmen, sondern sich, ganz öffentlich, von einer Rolle verabschiedeten.

Schaumburg und die anderen Drei sind transgender. Sie wurden in Körpern geboren, die nicht mit ihrem Geschlecht übereinstimmten. Also entschieden sie – in einem über Jahre dauernden Prozess –, ihr wirkliches Geschlecht zu leben und eine Transition, eine Angleichung des Körpers vornehmen zu lassen. Nach dieser Transition standen sie nun auf der Bühne, als das weltweit erste professionelle transgender Tanzensemble: das Transparence Theatre. Ihre Geschichten erzählen von massiven Konflikten und Problemen, auch wenn sich alle vier beruflich in Bereichen bewegten und nun wieder bewegen, die gemeinhin als offen gelten: Tanz und Theater.

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