Nicht schon wieder

Die Bundesregierung hat einen erneuten Lockdown beschlossen. Besonders davon betroffen ist, neben der Gastronomie, die Kultur. Dabei ist sie nicht Teil des Problems.

„Kaum eine Branche hat seit Beginn der Pandemie härter dafür gearbeitet, ihren Kund:innen bzw. Zuschauer:innen wieder ein sicheres Erlebnis bieten zu können, als die Kulturbranche.“ Mit diesen Worten beginnt ein offener Brief des Bündnisses #AlarmstufeRot an die Bundesregierung, den Dutzende bekannter Künstler:innen, Musiker:innen und Kabarettist:innen unterzeichnet haben. Der Kulturbetrieb, so schreiben die Verfasser:innen, war „ein konstruktiver Teil der Lösung und nicht des Problems“.

Nun steht der Entschluss aber fest: Theater und Konzerthäuser werden ab Montag bis vorerst Ende des Monats geschlossen. Nach wie vor sind aber, wie unter anderem Die Deutsche Bühne schreibt, keine Ansteckungen in Zuschauersälen bekannt. Dass die Infektionszahlen derzeit wieder so stark steigen konnten, liegt dagegen zum großen Teil an sogenannten Superspreading-Events, darunter eine Karnevalsfeier in Gangelt, eine Hochzeitsfeier in Hamm, der Ausbruch des Virus in einer Fleischfabrik. Personen, die das Virus davon ausgehend weitergetragen haben, waren Reisende. Soviel dazu. Sonntagsessen, Geburtstagsfeiern, Kaffeeklatsch

Forscher:innen aus den USA beschreiben zudem in dem kürzlich im Science Mag veröffentlichten Paper „The engines of SARS-CoV-2 spread“, dass die Mehrheit der Ansteckungen, nämlich 57%, innerhalb von Haushalten passieren und zwischen Personen, die sich im Alltag sehr nahe stehen. Was diese Haushalte miteinander verbindet, sind die oben genannten sozialen Situationen: das Sonntagsessen, Geburtstagsfeiern, Kaffeeklatsch. Je nach dem, wie gut bei diesen Zusammenkünften auf Abstände, Lüften und Hygiene geachtet wird, verbreitet sich das Virus schneller oder eben nicht. Allein kontrollieren kann man es im privaten Raum natürlich nicht (was auch gut so ist).

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