„Ich bin zwar eine Frau. Aber ich bin Bassist.“

Um 11.01 Uhr vibriert das Telefon. Facebook Messenger, eine Nachricht von Manuela Uhlmann: „1 Minute“, dahinter ein Smiley mit verschieden großen Augen und verzerrtem Grinsen, dem die Zunge aus dem Mund hängt. Kurz darauf sieht man die 56-Jährige die Straße entlangeilen und gestikulieren, außer Atem kommt sie an: „Typisch Manuela, immer auf den letzten Drücker.“ Sie fährt sich durch die dunkelblonden Haare, lacht mit voller Stimme. Was für eine Frau.

Dass sie es geschafft hat, sich den Vormittag für das Treffen freizuschaufeln, ist keine Selbstverständlichkeit. Momentan verbringt Manuela Uhlmann sieben Tage die Woche von morgens bis abends an ihrem Kontrabass. Je nach Dienst auch mal nachts. Denn sie bereitet sich seit einigen Wochen auf das alle zwei Jahre stattfindende weltweit größte Kontrabass-Festival vor, das dieses Mal in Lucca stattfindet. „BassEurope“ veranstaltet das Event, die Nonprofit-Dachorganisation aller europäischen Bassisten.

Anfang August spielt Manuela Uhlmann in Norditalien im Trio mit Maria Chernousova (Klavier) und Judith Hoffmann (Sopran) ein knapp einstündiges Solo-Programm: Werke von Johann Sebastian Bach, Giovanni Bottesini, Astor Piazzolla, John Alexander und Bernard Salles. Letzterer komponierte die Nummer 10 seiner 15 „Parfums de Femmes“ für sie. Ihre Initialen „M.U.“ stehen im Werktitel.

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